EU-Importverbot für Holz

Chance für deutsche Klimanutzwälder

Rauhenebrach, 22.11.2021 – Der Verein „Unser Steigerwald e.V.“ begrüßt die Pläne der EU, künftig kein Holz mehr aus gerodeten Wäldern zu importieren. Stattdessen ruft er dazu auf, gegen den Klimawandel die Stärke heimischer Wälder als ortsnahe Lieferanten des naturnähesten nachwachsenden Rohstoffes Holz zu nutzen. 

„Der klimafreundlichste Rohstoff Holz aus heimischer Waldpflege ist der beste Schutz davor, dass dieses Importverbot durch fragwürdige Zertifikate oder über Drittstaaten umgangen oder durch Stoffe aus fossilen Quellen wie Stahl, Zement oder Plastik ad absurdum geführt wird“, erklärt der 2. Vorsitzende des Vereins, Oskar Ebert. „Deutsche Wälder sind Klimanutzwälder. Sie haben bereits die höchsten Holzvorräte in Europa bei zugleich stetig zunehmender Waldfläche.“ Davon könne sich jeder durch die Bundeswaldinventur oder durch das freie Betretungsrecht vor Ort überzeugen.  

„Mit ihrer derzeitigen Zusammensetzung sind unsere Wälder jedoch durch den Klimawandel bedroht: Bereits jetzt sterben Fichten-, Kiefern- und auch Buchenwälder im Steigerwald bestandesweise ab“, so Ebert. Er verweist auf den Klimaforscher Prof. Dr. Heiko Paeth, Universität Würzburg, der kürzlich bei einer Veranstaltung im Steigerwald-Zentrum, Handthal, eine weitere Zunahme der Temperatur in der Region um mindestens 2,7 °C bis wahrscheinlich 4,4 °C vorhergesagt hat. Die Konsequenz daraus liegt für Ebert auf der Hand: Diese Baumarten werden nur noch in Hochlagen wie dem Fichtelgebirge oder im Alpenraum überleben, bis es in unserer Region wieder kühl und feucht genug ist sowie Spätfröste wieder abnehmen werden.  

„In Klimanutzwäldern dagegen können klimafestere, heimische Baumarten wie Esskastanie oder Eiche durch nachhaltige Waldpflege gefördert werden. Eichen haben ein vielfältigeres Spektrum an Insektenarten als Buchen, so dass nicht nur der Wald selbst erhalten wird, sondern auch seine weiteren Ökosystemleistungen wie die Biodiversität sogar aufgewertet werden“, erklärt Ebert. Darüber hinaus biete die Nutzung des klimafreundlichen Rohstoffs Holz zukunftsfähige, nachhaltige Arbeitsplätze, ohne von Subventionen abhängig zu sein.  

Dies alles wäre in einem klimaschädlichen Nationalpark nicht möglich, so Ebert. Dort müssten Millionen Bäume ungenutzt verrotten, dabei künftig jährlich etliche Tonnen der Klimakiller CO2, Lachgas und Methan in die Luft sowie Nitrat ins Grundwasser freisetzen und könnten keine fossilen Rohstoffe oder Energieträger wie Kohle, Öl oder Erdgas ersetzen. Mit einem Nationalpark wäre der Steigerwald deshalb nicht nur Schlusslicht in Sachen Klimaschutz, sondern auch bei vielen volkswirtschaftlichen Kenndaten. Davor sollte die Staatsregierung unsere Kinder, Enkel und deren Klima bewahren.

Pressekontakt

Verein Unser Steigerwald e.V.

www.unser-steigerwald.de

Oskar Ebert

Am Ziegelrück 13,

96181 Rauhenebrach

Mail: info@unser-steigerwald.de

Telefon 09554-1202

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