Aktiver Waldumbau

Warum ist Waldumbau wichtig?

Wenn Wälder Klimaschutzfunktionen erfüllen sollen, müssen sie die Folgen des Klimawandels wie z.B. Dürreperioden, Stürme oder Schädlingskalamitäten überstehen. Nur durch unverzüglichen, aktiven Umbau kann diese wichtige Klimaschutzleistung nachhaltig sichergestellt werden. Auf natürliche Anpassung zu hoffen, dauert Jahrtausende, wie wir aus der nacheiszeitlichen Wiederbewaldung wissen. So bedarf es zum Beispiel steuernde Eingriffe, wenn sich durch die durch Trockenheit abgestorbenen Fichtenbestände wieder Fichten auf natürlichem Weg einstellen, wie dies leider großflächig in den Nationalparken Harz und Bayerischer Wald geschieht. Ein unverändert bleibender Wald kann somit langfristig nicht in der Lage sein, den Bedürfnissen von Ökosystemen und Menschen gerecht zu werden. Nur durch aktive Umgestaltung unserer Wälder können wir deren Fortbestand sichern.

Wie funktioniert aktiver Waldumbau?

Durch aktiven Waldumbau werden bewusste und gezielte Veränderungen in der Baumarten- und Strukturzusammensetzung in einem Wald herbeigeführt, um ihn widerstands- und anpassungsfähiger an aktuelle Veränderungen wie den Klimawandel zu machen. Dieser Waldumbau muss in allen Altersphasen unserer Wälder erfolgen, um keine wertvolle Zeit mehr zu verlieren. Wichtige Bestandteile des Waldumbaus sind:

Gezielte Pflege

In den bestehenden Wäldern kann durch gezielte Pflegeeingriffe denjenigen Baumarten, denen eine Zukunft prognostiziert wird, geholfen werden, indem man ihre Konkurrenten entnimmt. Diese gezielte Förderung ermöglicht einzelnen Bäumen einen stärkeren Zuwachs, so dass sie gesund wachsen und eine stabile Wurzel entwickeln können.

Regulierung des Dichtstands

Durch unsere langfristigen Durchforstungsversuche wissen wir, dass durch eine Regulierung des Dichtstands der Bäume die Stabilität des Waldes gegenüber Stürmen deutlich gesteigert wird. Zudem kann durch die Dichtstandsregulierung die gerade in der Trockenregion Franken angespannte Wasserversorgung für die verbleibenden Bäume optimiert werden.

Steuerung der Belichtungs-verhältnisse

Im natürlichen Verjüngungsprozess konkurrieren verschiedene Pflanzenarten um Platz, Licht und Nährstoffe. Hierbei ist es wichtig die Belichtungsverhältnisse gezielt zu steuern, um einem breiten Baumartenspektrum eine Entwicklung zu ermöglichen. Gerade im Steigerwald muss dem massiven Verdrängungsprozess der ökologisch wichtigen und zukunftsträchtigen Eiche gegen die Dominanz der Buche entgegengewirkt werden.

Waldumbau erklärt am Beispiel der Eiche:

Die Eiche spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem und ist damit ein sehr zukunftsträchtiger Baum bei uns im Steigerwald. Sie ist artenreicher Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, insbesondere für Insekten, Vögel und Säugetiere und auch die Eicheln selbst sind wichtige Nahrungsquelle für Wildtiere.

Die Buche kann die Eiche verdrängen, da sie im Schatten besser gedeiht und schneller wächst. Auch ist sie konkurrenzfähiger in Bezug auf die Aufnahme von Licht und Wasser. Durch die zunehmende Verbreitung von Buchen kann die Eiche komplett aus ihrem Lebensraum verdrängt werden. Tritt dies ein, geht damit auch der Lebensraum für viele Arten verloren, die auf die Eiche angewiesen sind, um zu überleben.

Alle Vorteile im Überblick:

Erhöhung der Widerstandsfähigkeit

Der Klimawandel beschert uns häufigere Trockenperioden, an Stärke zunehmende Stürme und ein neues Schädlingsspektrum. Durch den Anbau klimatoleranter Baumarten und durch gezielte auf die Bestandsstruktur und die jeweiligen Baumarten abgestimmte Pflegeeingriffe lassen sich die Stabilität und die für das Wachstum verfügbare Wassermenge steuern. Artenreiche Mischbestände aus klimatoleranten Bäumen sind weniger anfällig gegenüber Waldschädlingen als Monokulturen.

Steigerung der Biodiversität

Da viele im Wald vorkommende Arten auch an bestimmte Baumarten gebunden sind, erhöhen baumartenreiche Wälder auch die Lebensraumvielfalt und fördern damit die Biodiversität. Ein aktiver Waldumbau ist hierfür aber erforderlich.

Reduzierung des Ressourcenvebrauchs

Kurze Transportwege und effiziente Holzerntesysteme sind wesentliche Pfeiler für einen geringen Ressourcenverbrauch bei der Bereitstellung des in seiner Ökobilanz einmaligen Rohstoffes Holz.

Erhöhung der Holzqualität

Es gibt keinen Baum ohne Ast, gleichzeitig sind Äste grobe Holzfehler. Mit einer gezielten Waldpflege, zu der auch die Abstandsregulierung oder die Astung zählt, können qualitativ hochwertige Holzsortimente erzeugt werden. Aktives Handeln ist hier die Voraussetzung.

Sicherung der Holzversorgung

Eine nachhaltige Bedienung des Holzmarktes kann nur durch ein breites Baumartenspektrum gesichert werden. Dies wiederum setzt viele unterschiedliche Standorte voraus, die wir aber im Steigerwald vorfinden.

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