Rauhenebrach, 25.04.2022 – Die Naturschutzverbände werden nicht müde, weiterhin einen Nationalpark im Steigerwald zu fordern, obwohl Staatsregierung und Landtag ihn aufgrund des dort praktizierten vorbildlichen Waldbewirtschaftungskonzeptes für das falsche Instrument in dieser Region halten. Mit ihrer Nationalparkforderung widersprechen die Naturschutzverbände auch ihren eigenen Zielen.

Die Naturschutzverbände setzen sich für regionale Wirtschaftsstrukturen und den Erhalt kleiner Betriebe ein. Genau das gibt es noch im Steigerwald. Über 60 Sägewerke – nahezu alles Familienbetriebe, viele auf Laubholz spezialisiert – sind auf Lieferungen aus dem Buchen- und Eichenreichen Staatswald angewiesen. Das klimafreundliche „Holz der kurzen Wege“ wird auch von den dort ansässigen weiterverarbeitenden Betrieben benötigt. Ein Nationalpark würde die Versorgung der heimischen Holzverarbeiter unterbinden – ein Widerspruch innerhalb der Naturschutzverbände.

Ebenso fordern die Naturschutzverbände mehr Laubwälder, die es bereits im Steigerwald gibt. Die nachhaltig bewirtschafteten Wälder des Forstbetriebs Ebrach sind für viele Waldbesitzer Vorbilder – weil sie genutzt werden. Laubwälder zu fordern und dort gleichzeitig die Laubholzerzeugung zu verbieten, wird Nachahmer lieber Nadelbäume pflanzen lassen. Ein Widerspruch innerhalb der Naturschutzverbände.

Auch die von Naturschutzverbänden geforderte Artenvielfalt ist im Steigerwald gegeben, sie hat in den letzten Jahren dort sogar deutlich zugenommen. Das belegen wissenschaftliche Untersuchungen. Der Forstbetrieb Ebrach ist ein europaweit anerkanntes Beispiel für Naturschutz-integrative Waldnutzung aufgrund des konsequent umgesetzten Trittsteinkonzepts. Bei diesem sind kleine und mittelgroße nutzungsfreie Waldorte, Tausende an Biotopbäumen und große Mengen an Totholz ein Garant für die Artenvielfalt, ebenso wir der Erhalt der Eiche, der Baumart mit dem größten Artenreichtum. Mit einem Nationalpark würde diese Artenvielfalt auf großer Fläche verschwinden, weil der Wald nicht mehr zu Gunsten der Eiche gepflegt werden dürfte. Ein Widerspruch innerhalb der Naturschutzverbände.

Die Naturschutzverbände fordern, Öl, Gas und Kohle zu ersetzen. Gleichzeitig wollen sie im Steigerwald die Nutzung von Holz als nachhaltigen und umweltfreundlichen Rohstoff und Energieträger verbieten – ein fatales Signal. Bei der Ausweisung eines Nationalparks würde der Wegfall der Holznutzung im Forstbetrieb Ebrach zu einem jährlichen Mehrbedarf von 15 Mio. Liter Öl führen, verbunden mit einer zusätzlichen Emission von 36 Mio. kg CO₂. Ein Widerspruch innerhalb der Naturschutzverbände. Gleichzeitig würden die Defizite und Folgekosten eines Nationalparks sehr teuer. Die direkten Kosten eines Nationalparks, wie Personal, Gebäude etc. würden mit jährlich rd. 15 Mio. € anfallen und müssten aus dem Staatshaushalt bezahlt werden. Die indirekten Kosten, wie der Ersatz von Holz durch Öl, CO₂-Abgaben etc. müssen mit jährlich 20 Mio. € veranschlagt werden. Hinzu käme der Wertschöpfungsverlust für die fehlende Versorgung der Holzverarbeitung, welcher auf rd. 40 Mio. € geschätzt wird. Alles in allem ein riesiges volkswirtschaftliches Verlustgeschäft, das vom Steuerzahler finanziert werden müsste.

Es wird Zeit, dass die Naturschutzverbände die Fakten akzeptieren und gemeinsam mit dem Verein Unser Steigerwald e.V. Konzepte entwickeln, um den Steigerwald umsichtig weiter zu entwickeln – in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht.

Pressekontakt

Verein Unser Steigerwald e.V.

www.unser-steigerwald.de

Oskar Ebert

Am Ziegelrück 13,

96181 Rauhenebrach

Mail: info@unser-steigerwald.de

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