Rauhenebrach, 25. Oktober 2021 – Der Verein Unser Steigerwald e.V., der sich für den Erhalt des Naturparks Steigerwald und damit gegen einen Nationalpark ausspricht, stellt in Frage, ob die Ergebnisse der vom Bündnis 90/die Grünen Ende 2020 in Auftrag gegebenen Umfrage zum Thema Nationalpark im Steigerwald stimmig sind. Das vom Verein Nationalpark Steigerwald e.V. veröffentlichte Ergebnis „Die Steigerwälder sagen mit Mehrheit JA zum Nationalpark (NP), 75% der Befragten in der Region befürworten den Nationalpark im Steigerwald“ klinge zwar selbstbewusst, erklärt Oskar Ebert, stellvertretender Vorsitzender von Unser Steigerwald e.V.. „Ein Meinungsumschwung in der Region lässt sich daraus aber nicht ableiten.“

Weil der Verein Unser Steigerwald e.V. – wie viele Menschen in der Region Steigerwald – das Ergebnis der Umfrage anzweifelt, veranlasste er einen Faktencheck durch ein Fachinstitut. Dieses stellt den suggestiven Charakter der Fragestellung in der Umfrage deutlich heraus und führt deren Aussagekraft ad absurdum. Zudem wurden den Menschen in der Umfrage meist Fragen gestellt, die komplexe Sachverhalte betreffen oder für deren Antworten forstliches Fachwissen vorausgesetzt wird.

Erstaunlich ist auch, dass 60% der Befragten in den Städten Schweinfurt und Bamberg, darüber hinaus weitere 17% in Städten und Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern außerhalb des Steigerwalds wohnen. Und das, obwohl man seitens des beauftragten Instituts „Brand Support“ angab, in der Befragung die Meinung der Menschen im Steigerwald erkunden zu wollen. In der engeren Steigerwald-Region wurden also nur wenige Menschen befragt und konnten ihre Meinung äußern.

„Das spricht für eine ganz bestimmte Taktik der Nationalpark-Befürworter“, glaubt Ebert: Nämlich in ihrer Umfrage weite Teile der städtischen Bevölkerung, die wenig Bezug zur eigentlichen Steigerwald-Region, zu den dort lebenden Menschen sowie deren wirtschaftlicher Lage hat, und vor allem die negativen Folgen eines Nationalparks in ihrer Heimat nicht tragen muss, in die Befragung einzubeziehen und sie noch dazu den „Steigerwäldern“ zuzuordnen. „Im Ergebnis ist das eine gezielte Täuschung der Öffentlichkeit und hat System. Unseren Verein „Unser Siegerwald e.V.“ der Manipulation zu beschuldigen, läuft angesichts dieser Praktiken ins Leere“, betont Ebert.

Dies alles veranlasste den Verein „Unser Steigerwald e.V., die tatsächliche Stimmungslage in der Kernregion mit einer eigenen Befragung im Juni 2021 durch das „ForschungsWerk Nürnberg“ zu erkunden. 500 Personen, ausschließlich in den betroffenen Ortschaften, wurden befragt. Wie zu erwarten, stimmten nur 27 % der Befragten für einen Nationalpark. Diese seit mehr als einem Jahrzehnt festgestellte Ablehnung eines Nationalparks im Steigerwald wurde damit eindrucksvoll bestätigt.

Statt ein weiteres Gegeneinander im Steigerwald zu forcieren, wäre es aufgrund der dramatischen Lage in unseren Wäldern besser, sich gemeinsam um gute und zielführende Lösungen für den Wald zu bemühen. Das Waldsterben wird weitergehen. Da die Natur die Folgen des Klimawandels nicht voraussieht, kann sie nur darauf reagieren und natürliche Anpassungsprozesse an die geänderten Klimabedingungen dauern in Wäldern Jahrtausende.

„Darauf können wir nicht warten. Die Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft hat ein Konzept entwickelt, das die Baumarten benennt, die unter den geänderten Bedingungen in unserer Region überleben können. Wir müssen aktiv handeln und unsere Wälder mit diesen Bäumen ergänzen und umbauen“, so Ebert. Eine „Natur Natur sein lassen“-Propaganda sei deshalb schlichtweg verantwortungslos. Zustände wie z. B. im Nationalpark Harz sind im Steigerwald nicht erwünscht. „Für die Menschen in unserer funktionierenden Steigerwald-Region ist eine nachhaltige und verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung und ein integratives Naturschutzkonzept (Trittsteinkonzept), wie es seit Jahren umgesetzt wird, der bessere Weg für die Zukunft des Steigerwalds als das Auslaufmodell Nationalpark“, so Ebert.

Wer den kompletten Faktencheck nachlesen möchte, findet weitere Informationen unter www.unser-steigerwald.de/

Pressekontakt

Verein Unser Steigerwald e.V.

www.unser-steigerwald.de

Oskar Ebert

Am Ziegelrück 13,

96181 Rauhenebrach

Mail: info@unser-steigerwald.de

Telefon 09554-1202

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