Stellungnahme des Vereins „Unser Steigerwald“ zum Artikel „Helfen die Bienen dem ‚Buchenen Wald‘?“ vom 16. Juli 2019

Mit großer Verwunderung nahm die Vorstandschaft des Vereins „Unser Steigerwald“ die sog. „konzertierte“ Aktion des BN und einiger weiterer selbsternannter „Umweltverbände“ zur Kenntnis.

In einem offenen Brief wenden sie an verschiedene Mitglieder des Bayerischen Landtags, um wieder einmal die Forderung nach einem „Welterbetitel“ zu stellen, der als Voraussetzung die Ausweisung eines Großschutzgebietes schon bei der Antragstellung hätte.

Dabei sollten die Umweltverbände eigentlich wissen, dass ein Antrag auf ein Weltnaturerbe in Deutschland auf lange Sicht nicht mehr möglich ist, da die Aufnahmeliste seit längerer Zeit geschlossen ist.

Man scheut sich in diesem Bericht nicht mit falschen Behauptungen die Sachlage völlig zu verdrehen.

Im Jahr 2014 hatte der damaligen Bamberger Landrat Dr. Denzler willkürlich und widerrechtlich das Gebiet „Hohe Buchene Wald“ in einer Größe von 775 ha als Schutzgebiet ausgewiesen.

Das ungeheuerliche Vorgehen des ehemaligen Juristen Dr. Denzler wurde von Kritikern sogar als Rechtsbeugung bezeichnet.

Völlig zu Recht wurde das angebliche Schutzgebiet von der Regierung von Oberfranken wieder aufgehoben.

Dagegen klagten der Bund Naturschutz und der Landesbund für Vogelschutz beim Bayerischen Verwaltungsgericht und beim Verwaltungsgerichthof in Leipzig.

Vor beiden Instanzen wurde die Klage abgewiesen, da sich das Gebiet in keinerlei Weise von den angrenzenden Wäldern unterscheidet und deshalb nicht die Voraussetzungen für einen geschützten Landschaftsbestandteil erfüllt.

Denzlers Vorgehen wurde als rechtswidrig bezeichnet.

Wenn jetzt in diesem „offenen Brief“ behauptet wird, dass Denzlers „Schutzverordnung von höchster richterlicher Seite für rechtmäßig“ erklärt worden sei, dann ist dies eine schlichtweg falsche und dreiste Behauptung. Es ist eine beabsichtigte Verdrehung der Tatsachen.

Dass ein Dr. Straußberger, Waldreferent des Bund Naturschutz in Bayern, dabei mitspielt wirft wieder einmal ein beschämendes Licht auf den BN und seine angegliederten Verbände. Es geht in keiner Weise um sachliche Diskussion, sondern nur um billige Propaganda, die von den Menschen im Steigerwald durchschaut wird.

Natürlich begrüßt auch der Verein „Unser Steigerwald“ die Erklärungen von Ministerpräsident Dr. Söder über die künftige Umgestaltung der Bayerischen Wälder.

Angesichts der Klimaerwärmung und zunehmender Trockenperioden, ist es dringend erforderlich durch zielgerichtete Maßnahmen den Wald zu unterstützen.

Wer heute mit offenen Augen durch unsere Wälder geht, sieht dramatische Signale der Klimaveränderung. Der Wald muss dringend umgebaut werden.

Dabei müssen auch Baumarten eingebracht werden, die höhere Wärme und Trockenphasen verkraften. Die bisherigen heimischen Baumarten können nur bedingt dem Klimawandel standhalten. Das gilt in besonderem Maße für die Buche, die aktuell besonders stark von Absterbeerscheinungen in der Baumkrone betroffen ist.

Für uns ist die Aussage des Ministerpräsidenten, für den Klimaschutz in den Wäldern mehr Geld zur Verfügung zu stellen ein wichtiges und richtiges Signal. Genauso wichtig und richtig ist seine Aussage, dass Schutzgebiete für einen Umbau eher hinderlich sind. Es ist auch im Steigerwald ein aktiver Waldumbau notwendig, wenn die Wälder für künftige Generationen lebenswichtige Funktionen wie den Trinkwasserschutz erfüllen sollen.

Mit dem Trittsteinkonzept des Forstbetriebs Ebrach als integratives Naturschutzkonzept wurde im Steigerwald schon seit Jahren der Weg eingeschlagen, den Ministerpräsident Söder jetzt offiziell vorgibt.

Die Waldwirtschaft im Steigerwald ist auf dem richtigen Weg, um den Wald zukunftsfähig zu machen.

Diesen Weg müssen wir nun konsequent weiter gehen.