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Mehrere Beispiele für die große kulturelle Bedeutung, die der Wald für die Bewohner des Naturparks Steigerwald hat – lesen Sie folgenden Pressebericht:Zu einer Vierfach-Feier trafen sich die Menschen am Feiertag „Christi Himmelfahrt“ am sogenannten Dachsbau zwischen Unterschleichach und Tretzendorf. Nach dem Freiluftgottesdienst anlässlich der Sternwallfahrt der Pfarreiengemeinschaft wurden der Freizeitweg und der neu angelegte Natur-Erlebnispfad eingeweiht.
Außerdem eröffnete der Tourismusverband Steigerwald offiziell die Wandersaison 2012. Die Bedeutung des Anlasses unterstrichen zahlreiche Bürgermeister aus Steigerwald-Gemeinden Unter- und Oberfrankens durch ihre Mitfeier.
Immer an „Christi Himmelfahrt“ machen sich die Gläubigen aus den Schleichach-Orten, aus Fatschenbrunn, Trossenfurt-Tretzendorf und Eltmann auf, um zum „Dachsbau“ zu wallen und dort einen Gottesdienst zu feiern. Diesen Rahmen nutzte Bürgermeister Thomas Sechser (CSU), um die Fertigstellung der beiden Wege zu begehen. Ein Radweg zwischen Unterschleichach und Tretzendorf war 20 Jahre lang der Wunsch der Bevölkerung. „Zig runde Tische und Gespräche mit allen beteiligten Behörden fanden statt. An Geldmangel beim Staat, an teuren Amphibiendurchlässen und anderen Hindernissen scheiterte der vier Kilometer lange Weg durch das Naturschutzgebiet mehrfach“, erinnerte Landrat Rudolf Handwerker (CSU).
Erst durch die Bündelung mit dem fast durchgängig bereits vorhandenen Waldweg sei der Durchbruch gelungen. Enttäuscht seien viele Oberauracher, dass der Weg nur geschottert wurde, doch das habe „diesmal nicht am Naturschutz gelegen“, stellte er klar. Der Waldeigentümer, die Bürgerspitalstiftung Bamberg, befürchtete, dass ein asphaltierter Weg durch die schweren Rücke fahrzeuge immer wieder beschädigt und fast jährlich neu asphaltiert werden müsse.
Gleichzeitig gelang es, den schon vorher am Weg angelegten Vogellehrpfad als Basis zu einem neuen Naturerlebnispfad zu entwickeln. Die Idee dazu ist Teil des ILE-Projekts Artenvielfalt, das den Steigerwald umweltpädagogisch erschließen will. ILE bedeutet Integrierte Ländliche Entwicklung; das ist ein Projekt, an dem zehn Kommunen mitarbeiten (Oberaurach, Rauhenebrach, Sand, Knetzgau, Eltmann, Zeil, Ebelsbach, Kirchlauter, Breitbrunn, Stettfeld).
Der Lehrpfad ist ein Rundweg von etwa zwei Kilometern. An zehn Stationen sollen vor allem Kinder die Lebensräume Wald, Wiese, Bach und Au mit allen Sinnen erfahren. Maßgeblich an der Umsetzung beteiligt waren der Naturpark Steigerwald als Projektträger, die Regierung von Unterfranken, die ILE-Süd. Der ILE-Managerin Ulla Schmidt und Dr. Brenda Pfenning vom Umweltbildungszentrum in Oberschleichach galt besondere Anerkennung für die inhaltliche Konzeption des Weges. Die Gemeinde Oberaurach und hier besonders der Bauhof unter Federführung von Hans Kundmüller und Markus Tropper engagierten sich stark bei der Ausstattung des Weges. Als Pate des ehemaligen Vogellehrpfads setzte sich auch Hermann Jäger intensiv ein; er wird künftig einer der Ehrenamtlichen sein, die Führungen anbieten.
Ismene Dingfelder, stellvertretende Geschäftsführerin des Naturparks Steigerwald, freute sich, diesmal die Wandersaison im südlichen Steigerwald eröffnen zu können. Sie betonte die Bedeutung des Wanderns für das körperliche, aber auch das seelische Wohlbefinden. Welchen Stellenwert das Wandern für den modernen Menschen hat, zeige der Zulauf, etwa auf dem neuen Steigerwald-Panoramaweg, der im vergangenen Jahr bereits zum zweitbeliebtesten Fernwanderweg Deutschlands avancierte.
Viele Familien nutzten bereits den „Vatertag“, um den neuen Erlebnispfad zu erkunden. Neben den Erläuterungen an den einzelnen Stationen gibt es auch einen Flyer, und außerdem können über die Gemeinde oder das Umweltbildungszentrum auch Führungen gebucht werden.
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