Juli 2014

Liebe Freunde des Steigerwalds,

wir wollen Sie angesichts der zur Zeit laufenden Aktionen für einen Nationalpark  im Steigerwald, in diesem Rundbrief informieren.

Mit der Ausweisung eines „Geschützten Landschaftsbestandteils“ hat der ehemalige Bamberger Landrat Dr. Denzler Rechtsmethoden angewandt, die zumindest als fragwürdig bezeichnet werden müssen. Leider haben bisher alle Bemühungen die Verordnung zurück zu nehmen, keinen Erfolg gehabt. Der Verein „Unser Steigerwald“ lässt zurzeit prüfen, ob und wie eine Klage eingereicht werden kann. Die Stadt Gerolzhofen hat mittlerweile Beschwerde bei der Regierung von Oberfranken eingelegt. Es wäre wünschenswert, wenn das auch andere Betroffene machen könnten.

Die Gründung des „Vereins Nationalpark Nördlicher Steigerwald“ in Untersteinbach ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Umweltverbände, vieler Medien und vor allem auch von Dr. Denzler, der sich als Berater zur Verfügung stellte. Die in der Presse genannten  Argumente der Vorstandschaft des neuen Vereins sind sachlich nicht korrekt.
Vor allem sind ihre Argumente gegen unseren Verein die selben Halbwahrheiten und falsche Behauptungen, wie wir sie von Bund Naturschutz und Grünenpolitikern kennen. Wenn diese Leute über mangelnde Information klagen, dann müssen sie sich schon fragen lassen, warum sie unsere Informationen nicht annehmen oder sich selbst kundig machen.

Unser Bemühen um die endgültige Verhinderung eines Nationalparks Steigerwald ist trotz der eindeutigen Aussagen der Bay. Staatsregierung leider noch immer nicht erfolgreich. Unsere Gegner versuchen mit allen Mitteln, den Nationalpark herbeizureden und scheuen sich nicht, Tatsachen zu verdrehen um damit Menschen zu manipulieren.

Jüngstes Beispiel ist die vom Bund Naturschutz in Auftrag gegebene Umfrage zur Errichtung eines Nationalparks im Steigerwald, die unter dem Jubel der Umweltverbände als Beweis dafür hingestellt wurde, dass es unter den Menschen der Region eine Mehrheit für die Einrichtung eines Nationalparks gäbe. Zitat: „Die Umfrageergebnisse zeigen, dass es in der Steigerwald-Region doppelt so viele Menschen gibt, die den Nationalpark begrüßen, wie Menschen, die ihm noch kritisch gegenüberstehen“.
Das kann so nicht stehen bleiben; der BN stellt die Tatsachen auf den Kopf.

Um Ihnen die Argumentation in der täglichen Auseinandersetzung zu erleichtern und um Ihnen zu ermöglichen, diesen unseriösen Behauptungen entgegenzutreten, hier einige Argumente:
Schon die Fragestellung war unseriös und zielte eindeutig auf die Absicht der Auftraggeber ab, ein Votum für einen Nationalpark im Steigerwald zu erhalten.
Für die Umfrage wurden 1000 Menschen telefonisch befragt. Wurden diese 1000 Menschen zufällig ausgewählt und von wem, oder wurden die Adressen vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt?
Viele Leute aus der Region haben die Fragen nicht beantwortet, weil das Institut nicht bereit war, den Auftraggeber der Befragung zu benennen.

Von den 1000 Befragten stammen, das geht aus den uns vorliegenden Details der Umfrage hervor, lediglich 409 Menschen aus dem Steigerwald in den Landkreisen Schweinfurt, Haßberge und Bamberg. Die Mehrzahl der Befragten, nämlich 590 wohnt in den Städten Schweinfurt und Bamberg. Diese Auswahl wurde willkürlich vorgenommen, weil Landkreisgemeinden nur im Radius von 5 km um den Mittelpunkt der Waldzone ausgesucht wurden, dieses Kriterium für die Städte die 15 bis 30 km außerhalb liegen, aber keine Rolle spielte.

Durch diesen, vom BN in Auftrag gegebenen Kunstgriff wird deutlich, dass der BN nicht an der Meinung der betroffenen Menschen im Steigerwald interessiert ist, sondern durch die überproportionale Befragung von Städtern zu einem ganz bestimmten Ergebnis kommen wollte.

Und dieses Ergebnis bekommt der BN dann auch, nicht zuletzt dank vieler platter Stimmungsmache auf den Marktplätzen dieser Städte („Steigerman“ und die „bedrohte Buche Emma“). Nach seiner Umfrage sind 76% der Schweinfurter und 78% der Bamberger Städter für einen Nationalpark vor Ihrer Haustüre. Diese hohe Zustimmung in den Städten drückt natürlich das Ergebnis der Umfrage nach oben – wie gewünscht.

Der BN verschweigt der Öffentlichkeit, dass in der gleichen Umfrage, trotz der dubiosen Fragestellung, die direkt Betroffenen im Steigerwald die Einrichtung eines Nationalparks mit einer Mehrheit von 56% ablehnen. Der BN verschweigt ferner, dass im Steigerwald direkt nur 14% der Befragten die Einrichtung des Nationalparks für „sehr gut“ und lediglich 24% für „gut“ halten. (Eine Umfrage des „Forsa Instituts“ erbrachte ein deutliches Ergebnis gegen einen Nationalpark, auch in den Städten.)
Der BN scheut sich also nicht, eine Scheinmehrheit von befragten Städtern in Schweinfurt und Bamberg als Beweis dafür anzuführen, dass es eine Mehrheit für einen Nationalpark gäbe.

Man braucht schon ein hohes Maß an Kaltblütigkeit, um mit so offensichtlich manipulierten Aussagen an die Öffentlichkeit zu gehen und zu behaupten, da gäbe es eine Mehrheit im Steigerwald für einen Nationalpark.
Dieses Verhalten des BN ist gegenüber den Menschen, die tatsächlich im Steigerwald wohnen und arbeiten, eine Respektlosigkeit. Naturschutz ist eine gute und wichtige  Sache. Wenn er aber grundlos eine Region strukturell verändern will und sich dabei gegen die Menschen einer ganzen Region  kehrt, nicht mehr.

Völlig ignoriert oder von den Nationalparkbefürwortern schlecht geredet, werden die zahlreichen positiven Errungenschaften für den Steigerwald, die den Aktivitäten aus unserem Verein zu verdanken sind bzw. von unserem Verein aktiv unterstützt werden: „Zentrum Nachhaltigkeit Wald erleben“, „Netzwerk Steigerwald“, die Umsetzung des Trittsteinkonzepts, Naturlehrpfade, Skulpturenwege, Erholungs- und Infoeinrichtungen und viele kleinen Naturschutzprojekte.

Um Klarheit zu bekommen, überlegt unser Verein, wie eine objektive Umfrage durchgeführt werden kann, die jeder kritischen Betrachtung standhalten wird.

Wir wollen vor allem die Betroffenen im Steigerwald befragen und dabei auch die Konsequenzen hinsichtlich Holzversorgung und Wegfall von Arbeitsplätzen aufzeigen. Wir werden keine Zahlenmanipulationen vornehmen und weder etwas verdrehen noch verschweigen und – unsere Fragen werden seriös sein und sich mit den tatsächlichen Lebensverhältnissen der Menschen im Steigerwald befassen.

Ende Juli gibt es eine große Veranstaltung mit Fachleuten zum Thema des gleichberechtigten Nebeneinanders vom Nützen und Schützen der Natur.

Wir rechnen weiter mit Ihrer Unterstützung. Arbeiten wir gemeinsam gegen alle Versuche von Naturideologen und verirrten „Wohlmeinenden“, die uns im Steigerwald sagen wollen, „wo es lang geht“. Wir wehren uns mit ganzer Kraft  gegen diese Fremdbestimmung

Wir werden in nächster Zukunft wieder verstärkt Informationsversammlungen abhalten, um unsere Argumente darzustellen.
Außerdem werden wir verstärkt Mitgliederwerbung betreiben. Nur gemeinsam sind wir stark. Es geht um unsere Zukunft.
Alle Termine finden Sie auf unserer Internetseite und je nach Region auch in der Tageszeitung oder Gemeindeblatt.

Es ist sehr aufwändig, unsere fast 4000 Mitglieder schriftlich zu informieren. Deshalb beachten Sie bitte die ständig aktualisierten Einträge auf unserer Internetseite. Es gibt auch die Möglichkeit über facebook Meinungen zu äußern.
Wenn Sie den Newsletter regelmäßig erhalten möchten, teilen Sie uns bitte eine Mailadresse (info@unser-steigerwald.de) mit.
Aufnahmeanträge finden Sie auf unserer Internetseite.

Gerhard Eck         1. Vorsitzender            Oskar Ebert        2. Vorsitzender               Heinrich Thaler    3. Vorsitzende

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