Der Verein „Nationalpark Nordsteigerwald“ und die Partei „Bündnis 90- die Grünen“ hatten in den ersten Monaten des Jahres 2021 eine Umfrage in Auftrag gegeben, als deren Ergebnis sie einen Umschwung im Steigerwald bezüglich eines Nationalparks ablesen wollen.
Die Vorstandschaft des Vereins „Unser Steigerwald“ bezweifelte diesen angeblichen Meinungsumschwung und beschloss, ebenfalls eine Umfrage durch das renommierte Institut „ForschungsWerk“ in Nürnberg durchzuführen zu lassen.
Das Ergebnis der Umfrage liegt nun vor und ist aus unserer Sicht recht erfreulich: Die Menschen im Steigerwald haben ihre Meinung nicht geändert. Sie lehnen die Ausweisung eines Nationalparks im Steigerwald ab.
Dadurch konnte der Verein „Unser Steigerwald“ die falschen Behauptungen der Nationalparkbefürworter eindrucksvoll widerlegen.
Unsere Pressemitteilung:
Rauhenebrach, 13. September 2021 – Eine große Anzahl Bürgerinnen und Bürger lehnt die Ausweisung eines Nationalparks im Steigerwald ab. Das bestätigt jetzt eine vom Verein Unser Steigerwald e.V. in Auftrag gegebene Umfrage in der Region nördlicher Steigerwald. Durchgeführt wurde sie im Juni 2021 durch das Institut ForschungsWerk GmbH, Nürnberg.
Das Ergebnis bestärkt den Verein in seinen Bemühungen, den Steigerwald als ökologisch wertvollen Naturpark weiter zu entwickeln, zu schützen und zu nutzen. „Gleichzeitig ist damit das Ergebnis der Umfrage des Vereins Nationalpark Steigerwald und der Grünen vom März 2021, der zufolge drei Viertel der Bevölkerung in der Steigerwaldregion einen Nationalpark wollen, widerlegt“, so Oskar Ebert, stellvertretender Vorstand des Vereins Unser Steigerwald e.V.
Drei Viertel (75%) der Befragten sind laut der aktuellen Umfrage des Vereins Unser Steigerwald e.V. ökologisch orientiert und finden es wichtig, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dennoch sprechen sich nur 27 Prozent der Befragten für die Ausweisung eines Nationalparks im Steigerwald aus. 40 Prozent der Befragten sind dagegen, 32 Prozent haben eine neutrale Einstellung dazu. Die Hauptgründe für die Ablehnung: Der Wunsch, dass die regionale Holzverarbeitung sowie die damit verbundenen Arbeitsplätze erhalten bleiben sollen, ebenso der Bezug von Brennholz. Als wichtigen Beitrag zum Klimaschutz sehen die Befragten auch, Produkte aus heimischem Holz als Ersatz für Produkte aus Erdöl zu nutzen. Dies alles wäre mit der Ausweisung eines Nationalparks nicht mehr möglich.
Erfreulich ist, dass die aktuelle Waldbewirtschaftung durch den Forstbetrieb Ebrach mit dem Schwerpunkt auf der Waldökologie (das so genannte Trittsteinkonzept) sehr positiv gesehen wird. Auch halten 41% der Befragten es für erforderlich, die Wälder im Steigerwald aktiv gegen die Folgen des Klimawandels umzugestalten und nicht sich selbst zu überlassen. 24 Prozent sind unentschlossen.
Die hohe Wertschätzung der Holznutzung und -verarbeitung in der Region in Kombination mit der positiven Bewertung der waldökologischen Arbeit des Forstbetriebs Ebrach macht das hohe ökologische Bewusstsein der dort lebenden Menschen deutlich. Gleichzeitig lassen die Antworten der Befragten darauf schließen, dass vielen Bürgern nicht bewusst ist, dass sich Waldbewirtschaftung und Holzversorgung einerseits sowie die Ausweisung eines Nationalparks andererseits gegenseitig ausschließen. Diese Fehleinschätzung ist das Ergebnis eines Informationsdefizites der Öffentlichkeit, die oftmals nicht weiß, dass bei einer Nationalparkausweisung riesige Waldgebiete im Steigerwald mit einem Holznutzungsverbot belegt würden, was massive Einschränkung der Holzversorgung in der Region zur Folge hätte.
Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage des Vereins Unser Steigerwald e.V. bestärken auch die betroffenen Kommunen in der Region. Sie hatten von Anfang an eine Nationalparkausweisung per Gremienbeschluss abgelehnt. Erfreulich sind die Ergebnisse für den Verein Unser Steigerwald e.V. und seine über 4.000 Mitglieder auch deshalb, weil im Umfeld der Befragung durch falsche Informationen Stimmung gemacht wurde, um das Ergebnis der Umfrage zu beeinflussen.
Die Befragungsergebnisse im Einzelnen:
- Hohe Sensibilität für den Klimaschutz
– Drei Viertel (75%) halten einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz für wichtig oder sehr wichtig.
– Um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, greifen die Befragten oft auf regionale Produkte zurück (53%) oder sparen an Wasser, Strom und Heizkosten (41%).
– Acht von zehn Bürgerinnen und Bürger des Steigerwalds (81%) würden Produkte aus Holz im Gegensatz zu Produkten aus Erdöl zugunsten des Klimaschutzes präferieren.
Fazit: Die Befragten haben eine hohe Sensibilität für den Klimaschutz und würden aus diesem Grund Holzprodukte gegenüber Produkten aus Erdöl vorziehen.
- Holzverarbeitung ist wichtig
- Drei von vier Befragten (79%) erachten die Holzindustrie im Steigerwald als Garant von Arbeitsplätzen als wichtig oder sehr wichtig.
- Bei 69% stößt der Wegfall von regionalem Brennholz auf Ablehnung, gerade 10% finden das gut.
- Drei von vier Befragten (76%) finden es nicht gut oder eher nicht gut, dass durch die geringere Herstellung von Holzprodukten Arbeitsplätze verloren gehen.
- Dass zur Herstellung von Produkten das Holz aus entfernteren Regionen bezogen werden müsste, finden 75% der Befragten nicht gut oder eher nicht gut.
- Fazit: Die Befragten halten die Holzverarbeitung in der Region für wichtig, damit keine Arbeitsplätze verloren gehen, Holz nicht aus entfernten Regionen bezogen werden muss und keine Brennholzmengen wegfallen.
- Diskussion um den Nationalpark
- Fast alle Befragten haben schon davon gehört, nur 27% sind allerdings für die Ausweisung eines Nationalparks.
- 40% finden es nicht gut, dass in einem Nationalpark durch verrottendes Holz CO₂ in die Atmosphäre entweicht. 34% sind unentschlossen und nur 21% finden es gut.
- Bei der Nennung von Vor- und Nachteilen eines Nationalparks sehen die Befragten in der Summe überwiegend Nachteile.
Fazit: Bei der Abwägung der Vor- und Nachteile sehen die Befragten mehr Nach- als Vorteile eines Nationalparks. Lediglich 27% befürworten die Ausweisung eines Nationalparks im Steigerwald.
- Klimaanpassung und Waldbewirtschaftung
- 64 % der Befragten finden das hochwertige, europaweit anerkannte Waldbewirtschaftungskonzept des Forstbetriebs Ebrach (so genanntes Trittsteinkonzept) gut, nur 9% lehnen dieses ab.
- Nur 29% finden es gut, dass in einem Nationalpark keine Bäume mehr für die Holzproduktion gefällt werden dürfen.
- Nur 35% der Befragten sind dafür, dass sich die Wälder durch die Ausweisung eines Nationalparks selbst überlassen bleiben und nicht durch Waldexperten an den Klimawandel angepasst werden.
Fazit: Die Befragten begrüßen mit deutlicher Mehrheit die ökologisch hochwertige Waldbewirtschaftung durch den Forstbetrieb Ebrach.
Die aktuelle Umfrage macht deutlich: Vielen Bürgerinnen und Bürgern ist es nicht bewusst, dass sich Nationalpark und Waldbewirtschaftung – auch mit dem Ziel der Walderhaltung – gegenseitig ausschließen. Deshalb ist es weiterhin ein Anliegen des Vereins Unser Steigerwald e.V., die Öffentlichkeit mit sachlichen Informationen und Argumenten zu informieren. Statt eine verklärte Waldromantik zu unterstützen und einer – vor allem in Zeiten des Klimawandels – überholten Ideologie von „Natur, Natur sein lassen“ hinterherzulaufen, ist es das Ziel des Vereins, den größtmöglichen ökologischen und ökonomischen Gesamtnutzen für die Region zu gewährleisten.
Kontakt:
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96181 Rauhenebrach
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