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Die Umweltpolitiker der CSU-Landtagsfraktion trafen sich zu Wochenbeginn mit der Vorstandschaft des Naturparks Steigerwald – das sind neben den Landräten der Steigerwald-Landkreise einige Bürgermeister der Steigerwald-Gemeinden – sowie mit Vertretern des Vereins „Unser Steigerwald“. Gespräche gab es auch mit Vertretern der Naturschutzverbände wie dem Bund Naturschutz und dem Landesbund für Vogelschutz, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Abgeordnetenbüro von Otto Hünnerkopf.
Aufschlussreich, so Hünnerkopf, war zudem eine Exkursion mit dem Leiter des Forstbetriebs Ebrach der Bayerischen Staatsforsten in das Naturwaldreservat „Waldhaus“ und zu mehreren Stellen im „normal“ bewirtschafteten Buchenwald um Ebrach. Waren im Vorstand des Naturparks Steigerwald noch unterschiedliche Auffassungen festzustellen, das heißt, es gab sowohl Stimmen für einen Nationalpark als auch ein deutliches Kontra zum Nationalpark, so wurde vor allem beim Treffen mit den Bürgermeistern der im Verein „Unser Steigerwald“ vereinigten Gegner klar, dass eines feststeht: Sie wollen keinen Nationalpark.
Gedankenaustausch
Gleichwohl wurde beim Gedankenaustausch auch erkannt, dass sich die im Naturpark Steigerwald liegenden Landkreise und Kommunen Gedanken machen müssen, welche Entwicklungsschritte sie gemeinsam unter dem Dach „Naturpark Steigerwald“ für erforderlich halten, gerade unter dem Aspekt der Stärkung der ganzen Region. Was ist erforderlich, damit auch künftig Menschen gerne hier leben und arbeiten? Womit kann die Entwicklung des Tourismus in der Region effizient unterstützt werden?
Die Landtagsabgeordneten der CSU waren sich laut Pressemitteilung mit ihren Gesprächspartnern einig: Es muss ein Diskussionsprozess in Gang gebracht und gegebenenfalls vom Freistaat unterstützt werden, der eine nachhaltige Entwicklung der Region Steigerwald gewährleistet.
Welche Erkenntnisse nehmen die CSU-Abgeordneten hinsichtlich der ökologischen Bedeutung des Steigerwaldes mit nach München und wie können gerade die mit den von den Naturschutzverbänden geforderten, großflächigen Schutzgebietsausweisungen verbundenen Ziele erreicht werden?
Eine passende Antwort hierauf gab der Leiter des Forstbetriebs Ebrach der Bayerischen Staatsforsten, Ulrich Mergner, mit seinem Konzept „Schutz trotz Nutzen“ für die über 17 000 Hektar Fläche Staatswald rund um Ebrach. Einige Naturwaldreservate, in denen schon jahrzehntelang keine Holznutzung mehr erfolgt und vor allem Totholz den Tier- und Pflanzenarten des Buchenwaldes den erforderlichen Lebensraum bietet, ferner Naturschutzgebiete, kleinere Waldbereiche als so genannte Trittsteinbiotope, großflächige Feuchtgebiete und trockene Abschnitte sowie unberührte Waldränder bilden auf rund 1000 Hektar das Netzwerk ökologischer Flächen, bilden Lieferbiotope und Verbindungskorridore für die angestrebte verbesserte Biodiversität in diesem Naturraum.
An fünfter Stelle
Ferner garantieren auf einer Fläche von über 3800 Hektar vor allem erhöhte Anteile an Totholz, aber auch Biotopbäume mit Bruthöhlen und Kleinbiotope den erforderlichen Lebensraum für die Zeigerart Eremit und zahlreiche andere Tier- und Pflanzenarten.
„Wenn der Steigerwald in seinen Wäldern rund um Ebrach unter bisherigen Bewirtschaftungsbedingungen schon eine außergewöhnliche ökologischen Bedeutung erreicht hat und an fünfter Stelle von 24 untersuchten Buchenwaldkomplexen liegt,“ so Otto Hünnerkopf, „dann erhalten die dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten künftig noch bessere Rahmenbedingungen, um sich weiter auszubreiten und auch eine höhere Populationsdichte zu erreichen. Insofern werden auch die Ziele der bayerischen Biodiversitätsstrategie in den Buchenwäldern des Steigerwalds deutlich vorangebracht“, so Dr. Hünnerkopf abschließend.
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