Prof. Paeth, ein führender Klimaforscher, sagt in einem Bericht der Main-Post vom 28.11.09, zum schnellen Klimawandel:

Wenn bis 2100 der Temperaturanstieg nicht unter 2 Grad C unter dem Niveau vor der Industrialisierung gehalten wird, dürften „die Folgen des Klimawandels unbeherrschbar werden und dramatische Schäden drohen, das ist wissenschaftlicher Konsens. Es gibt natürlich völlig unterschiedliche Aspekte. Die Artenvielfalt beispielsweise wird wahrscheinlich erheblich weniger Erwärmung vertragen.“

Zum Tempo des Temperaturanstiegs sagte er: „Alles was wir in den vergangenen zehn Jahren beobachtet haben, deutet darauf hin, dass sich die Erwärmung stärker entwickelt, als im schlimmsten Szenario des Weltklimaberichts angenommen.“

Prof. Paeth sagt also, dass die Artenvielfalt auch bei größtem Optimismus bezüglich des Tempos des Klimawandels verloren gehen wird. Wieso wollen dann gewisse Naturschützer den klima- und umweltfreundlichsten Rohstoff – Holz aus heimischen Wäldern – der Nutzung entziehen?

So genannte Naturschützer die meinen, man könnte mit Regeln von gestern die Artenvielfalt in die Zukunft retten, haben das noch nicht verstanden:

Der Rohstoff Holz ist unentbehrlich für die gewaltigen Leistungen, die wir zum Klimaschutz vollbringen müssen. Konsequenter Klimaschutz ist der beste Artenschutz!!!

80 Prozent weniger Treibhausgas möglich

Bericht vom 01.12.09 in der Main-Post

Europa kann seine klimaschädlichen Treibhausgase bis Mitte des Jahrhunderts um 80 Prozent senken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Fraunhofer- Gesellschaft im Auftrag der EU-Kommission.

Vor dem Hintergrund seiner hohen Wirtschaftsleistung müsse Deutschland die CO2-Emissionen, die pro erwirtschaftetem Bruttoinlandsprodukt anfallen («Carbon Intensity»), bis 2050 um fast 90 Prozent senken. Damit stehe die deutsche Wirtschaft vor größeren Herausforderungen als die meisten anderen Volkswirtschaften der G20. Im Durchschnitt müssten die 20 größten Industriestaaten ihren CO2- Ausstoß in Relation zur Wirtschaftsleistung um 85 Prozent senken.

Eine globale Erwärmung um durchschnittlich zwei Grad gilt nach dem jüngsten Weltklimabericht gerade noch als beherrschbar. Die ADAM-Europa-Studie bettet Europa in die weltweite Strategie zur Begrenzung des Klimawandels auf diesen Wert ein. Alle für Treibhausgase verantwortlichen Sektoren müssen demnach in die Pflicht genommen werden. Industrie und Transport sollten ihren CO2-Ausstoß – diesmal gemessen an 2005 – um 40 Prozent bis 2050 reduzieren. Haushalte, Dienstleistung und Stromerzeugung sogar um fast 90 Prozent. Schwerpunkte seien der Ausbau erneuerbarer Energien, bessere Isolierung von Gebäuden und der Einsatz von energie-effizienten Technologien.

Die wirtschaftliche Entwicklung würde von solchen Strategien nicht verändert, sondern manchmal sogar verbessert, betonen die Studienautoren. Das Konzept des «Green New Deal» kombiniere wirtschaftliche Stimulierung mit «grüner» Technologie. «Man erzeugt Wirtschaftswachstum, indem man auf Material- und Energieeffizienz sowie Klimaschutz setzt – eine win-win-Situation», erläuterte Schade. Auf wirtschaftlicher Seite entstünden neue Arbeits- und Absatzmärkte, auf ökologischer Seite nütze der «Green New Deal» dem Klimaschutz.